Hallo Herr Hartig,

erstmal liebe Grüße von meinen Eltern, Claudi und Ingrid.
Und ich sage herzlichen Dank für gestern.
Es hat unsere ganze Aktion wunderbar realistisch und greifbar gemacht,
dass Sie uns vor Ort geführt haben.

Also, nun ein paar Worte, wie wir auf diese Idee kamen:
In der Ausgabe der Verbandsnachrichten Nr. 32/2008 rufen
Sie dazu auf, Hilfspakete zu packen und dies mit Kindern zusammen zu tun.
Das hat mich sofort angesprochen. Da helfen, Not lindern und vor allem
dies den Kindern nahe zu bringen, ein wichtiges Thema für mich ist,
hatte ich die Idee, dies gleich mit mehreren Kindern zu machen.
Ich bin mit meiner Idee im November 2008 an die Elternvertreter und
die Klassenlehrerin der 4. Klasse in Steinach herangetreten und
stieß sofort auf offene Ohren. Eine ganz wichtige Erfahrung für mich,
wie man beflügelt wird, wenn man Mitstreiter hat.
Wie kommen wir an Geld, mit dem wir dann Päckle packen können?,
war die erste Frage. Und im Sinne der Nachhaltigkeit wollten wir nicht
nur Spenden sammeln, sondern die Kinder aktiv beteiligen.

Wir beschlossen, zum Backen von Weihnachtsgebäck aufzurufen
und haben Eltern in einem Schreiben von der Not in Moldawien
informiert. Die Resonanz war sehr gut, alle 27 Eltern backten mit
ihren Kindern oder ließen die Omas backen.

Am 6. Dezember war ein Tisch mit herrlichem Weihnachtsgebäck
(und ca. 30 Linzertorten) vor der Kirche in Steinach aufgebaut.
Die Viertklässler hatten mit ihrer Klassenlehrerin Plakate gestaltet,
auf denen die Situation in Moldawien erklärt wurde. Die lokale
Presse brachte einen kleinen Bericht, was die Kinder zu recht stolz machte.
Mit Feuereifer und Riesenspaß haben sie nach dem Gottesdienst
geholfen zu verkaufen. Es ging alles weg, und wir hatten über
500 € eingenommen. Im Laufe der nächsten Wochen spendeten
Steinacher, die nicht den Weihnachtsverkauf unterstützen konnten,
noch Geld, sodass wir die stolze Summe von 620 € zusammenbrachten.
Wir ließen die Kinder den Betrag raten, und wer am nächsten
dran war, gewann einen Gutschein im Bücherladen.
Es kam die Weihnachtszeit, wir ließen die Aktion erstmal ruhen,
zumal sich eine Elternvertreterin die Schulter gebrochen hatte.
Als das wieder verheilt war, gingen drei Frauen auf Tour,
um Lebensmittel und Hygieneartikel einzukaufen.

Um die Aktion wieder in die Herzen und die Köpfe der Kinder zu bringen,
durften wir anschließend mit den Kindern während der Schulzeit
(gibt es ein besseres Lernen fürs Leben ??!) die Pakete packen.
Die Kinder bekamen Listen, was wo rein muss und haben gewerkelt.
Die auf die Pakete gemalten Blumen und Herzen kommentierte ein
Mädchen mit: „Jetzt wissen die Leute, dass wir an sie denken und
ihnen alles Gute wünschen.“
Ein Junge meinte: „Wenigstens zehn Familien haben wir glücklich
gemacht.“
Auch hier war wieder die örtliche Presse vor Ort.
Ja – und den Rest kennen Sie ... Ein engagierter Dirk Hartig
nahm uns mit unseren 20 Paketen am Samstag, den 28.März, in
Engen am Bahnhof in Empfang, zeigte uns die Lagerhalle,
erzählte viel von Moldawien, den Menschen, den widrigen
Umständen, aber auch von der Hoffnung, die Hilfslieferungen geben.
Für die Einladung zum Eis und die Stadtführung im strömenden
Regen sagen wir auch nochmals herzlich Danke.

Vielleicht kann sich die Aktion ja „mal etablieren“ (Ingrids Vorschlag),
wäre schön, wenn es keine Eintagsfliege war. Aber sei`s drum, ganz
sicher sind in den Kindern viele innere Bilder entstanden, wie
bereichernd es sein kann, anderen zu helfen.

Bis irgendwann, Ihnen und Ihrer Familie alles Liebe
Christine Haas-Matt

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