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Unser Schulprojekt in Otac

Seit längerer Zeit ist uns bekannt, dass die Gemeinde Otac in der Moldau,
wie viele andere Gemeinden auch, eine nicht mehr funktionsfähige Schule hat.

Die Leiterin dieser Schule in Otac berichtete, dass die für die Schule von
staatlicher Seite vorgesehene „Kapitalrenovation“ vom Staat mit einer
Summe von 50 000 MDL = 3226,- € veranschlagt wurde. Abgesehen davon,
dass dies eine geradezu lächerliche Summe darstellt, wurde diese
aufgrund der diesjährigen Unruhen zur Parlamentswahl nicht nur der
Schule in Otac, sondern allen anderen Schulen und öffentlichen
Einrichtungen in der gesamten Republik mit der Begründung wieder
entzogen, man müsse zuerst die gebrandschatzten Gebäude
(Parlament und Staatspräsidium) instand setzen. Auf diese Weise
sollen Milliarden von moldauischen Lei angeblich in die Wiederherstellung
dieser Gebäude geflossen sein. Glaubwürdiger ist die Volksmeinung,
dass die Brandschatzung, die vom eigenen Sicherheitskordon
nicht gestoppt wurde, erfolgte, um den Staatsbankrott des
kommunistischen Systems nicht offensichtlich werden zu lassen.
Inzwischen ist die Schule völlig zusammengebrochen und die Kinder werden
in einem ehemaligen Wohnblock unterrichtet, der aber in einem bedauernswerten
Zustand ist, sodass er in keiner Weise den schulischen Anforderungen
entspricht. Marina, die uns auf diesen Zustand aufmerksam machte,
nahm Kontakt mit der dortigen sehr rührigen Direktorin auf und so
kam es zu einem ersten Besuch im Mai dieses Jahres, bei dem ich
mich informieren konnte. Da gibt es Räume, bei denen es durch zwei
Stockwerke hindurch regnet. In solchen Fällen werden die Kinder
dann immer nach Hause geschickt. Die finanziellen Aufwendungen, die
hier notwendig wären, um einen zumutbaren Schulbetrieb zuzulassen,
waren für uns einfach zu groß und so galt es nach Auswegen zu
suchen. Da wir schon längere Zeit parallel mit einer anderen Stiftung
aus der Schweiz, bei welcher Marina für die Moldau tätig ist, Projekte
in der Moldau durchführen, bot sich an, hier gemeinsam die finanzielle
Last der Gebäuderenovation zu tragen, um den Kindern dieser Ortschaft
einen weiteren Schulbesuch zu ermöglichen. Wir haben festgestellt,
dass aufgrund der zunehmenden Verelendung von Gemeinden
der Moldau viele Einwohner das Land verlassen haben, weil die
Lebensverhältnisse, das heißt die medizinische-, Nahrungsmittel-,
Wasser- und Energieversorgung, untragbar geworden sind. Um ein
weiteres Ausbluten dieser Gemeinde zu verhindern und Landflucht zu
vermeiden, kam ein Gespräch mit den Einwohnern und dem Bürgermeister
dieser Ortschaft mit dem Ziel zustande, hier zu helfen. Die
Schuldirektorin, die einen sehr fachkundigen und resoluten Eindruck
auf uns machte, fasste diese die Zustände in einem Schreiben
zusammen und bat uns behilflich zu sein. So haben wir uns entschlossen,
die Arbeiten zügig in Angriff zu nehmen, weil sie bis zum Schulbeginn im
September abgeschlossen sein müssen. Dabei übernimmt die Schweizer
Organisation die Instandsetzung der Fenster, Eingangstüren und Fußböden
sowie einer Außentoilette, wir übernehmen die komplette Renovation
des Schuldaches. Wir sind davon überzeugt, hier die uns von Ihnen
zur Verfügung gestellten ungebundenen Spenden einem sehr sinnvollen
und effizienten Projekt zuzuführen.

Ihr Dirk Hartig

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