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Sozialzentrum mit Suppenküche in Ursoaia geplant

Der frühe Montagmorgen erforderte unsere Anwesenheit in Ursoaia, einer Ortschaft in der wir vor zwei Jahren ein Wasserprojekt durchführten. Ursoaia liegt unmittelbar angrenzend an dem moldauischen und unter russischer Ägide stehendem Landesteil „Transnistrien“, knapp 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, im Westen Moldaus. Auch in dieser Region herrscht eine gravierende Arbeitslosigkeit. 

Die dortige Bürgermeisterin, Frau Elena Margianu, eine sehr resolute Frau, begrüßte uns erfreut und lud uns zu einer Tasse Kaffee ein. Dieser Besuch war notwendig geworden, da wir es neben anderen Orten in Moldau, auch hier für notwendig erachten ein kleines Sozialzentrum mit Suppenküche zu betreiben. Schon seit zwei Jahren planten wir dieses Vorhaben, konnten aber wegen der Corona-Pandemie nicht tätig werden. Auch fehlten seinerzeit die entsprechenden Räumlichkeiten und notwendigen Geräte.

Eine Begehung der Ortschaft zeigte auf, dass das Bürgermeisteramt mittlerweile tätig geworden war und ein kleines Gebäude, welches für eine Suppenküche geeignet schien, erworben hatte. Teilweise wurde auch schon mit der Sanierung begonnen. Bislang ist ein frisch verputzter Essraum mit neuen Fenstern und Fußboden geschaffen worden. 

Anlässlich unserer Besichtigung der vorhandenen Räumlichkeiten, stellten wir fest, dass sowohl die gesamte Kücheneinrichtung, wie auch die sanitären Voraussetzungen noch fehlten. Baulich ist der dafür notwendige Platz vorhanden, jedoch fehlen die finanziellen Voraussetzungen, um eine geplante Suppenküche installieren und fertigstellen zu können. 

Nachdem wir seit einigen Jahren nicht nur Erfahrung in der Planung und Durchführung, auch baulicher Maßnahmen für Suppenküchen und Sozialzentren haben, beabsichtigen wir auch hier, neben der notwendigen Kücheneinrichtung, Wasch- und Duschmöglichkeiten zu installieren, sowie einen Gemeinschaftsraum für die Bedürftigen zu erstellen. 

Staatlicherseits werden die entsprechenden Sozial- und Hygienevorschriften gemacht, jedoch überlässt man deren Ausführung den jeweiligen Gemeinden ohne jegliche finanzielle Unterstützung. Initiativen dieser Art, wachsen nur auf dem Boden engagierter Personen, welche die ganze Last der Finanzierung und Durchführung auf den eigenen Schultern zu tragen haben. Bei unserem Besuch stellten wir fest, dass weitere Räumlichkeiten für die Kücheneinrichtung, Gerätschaften, Sanitärhygiene, Kanalisation und Nahrungsmitteldepot geschaffen werden müssen. Angesichts der Tatsache, dass Ursoaia doch über 2500 Einwohner beherbergt, wovon viele, was aus den Worten der Bürgermeisterin zu entnehmen ist, in erheblichem Umfang sozial bedürftig sind, haben wir uns entschlossen auch in dieser Gemeinde tätig zu werden. 

Seit Jahren fällt mir persönlich auf, dass Gemeinden, welche „Bürgermeisterinnen“ als Führungskraft haben, sehr viel mehr Sozialinitiative und Gemeinschaftsengagement aufweisen. Wir hoffen, dass uns die Corona-Pandemie nicht wieder einen Strich durch unsere Planungen macht. Nachdem wir unseren Willen, maßgeblich mit Rat und Tat diese Initiative zu begleiten der Bürgermeisterin zusicherten, geht diese nun daran über Baufachleute einen Kostenplan erstellen zu lassen, damit wir uns ein Bild von den auf uns zukommenden Belastungen machen können. 

Die Gemeinde Ursoaia wird sich auf jeden Fall an den Kosten beteiligen, die so gering wie möglich gehalten werden sollen. Dieses kleine Sozialzentrum schafft die Möglichkeit den bedürftigen Personenkreis, der etwa 80 Personen umfasst, ein annähernd menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Die Gemeinschaft soll hier wieder gepflegt werden, kleinere Krankheiten und Verletzungen sind zu versorgen, vor allem ist die fast vollständig erloschene Kommunikation der Bevölkerung untereinander von eminenter Bedeutung. 

Die sehr hohe Arbeitslosigkeit in diesem Randgebiet Moldaus, gestattet es insbesondere den älteren Menschen oft nicht, sich ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen, geschweige denn im Winter für eine warme Stube sorgen zu können.

 

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