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Marina im Gespräch mit Nicolai. Er ist dabei eine Motorsäge zu reparieren und fragt nach, ob es uns möglich wäre, ihm Werkzeug zu besorgen.
Nicolai Purcel
Nicolai Purcel wohnt in Hirova und ist am 11. Januar 2015 20 Jahre alt geworden. Als Marina mit dem MFOR – Lebensmittelpaket in dieses kleine Häuschen kam fand sie einen jungen Mann vor, der sich nur mit zwei Gehstöcken fortbewegen kann. Befragt, wie es dazu gekommen sei, sagte Nicolai, dass er im Jahre 2010 bei der Feldarbeit mit einem Heuwagen, dem ein Pferd vorgespannt war, auf dem Heimweg gewesen sei.
Ganz plötzlich habe das Pferd gescheut und sei mit dem Wagen durchgegangen, der dabei umstürzte. Hierbei habe er Lendenwirbelbrüche erlitten und sei in Chisinau operiert worden. Es sollten weitere Operationen und eine Rehabilitationsmaßnahme folgen. Es war geplant, Nicolai etwa 6 Wochen später erneut zu operieren. Mangels finanzieller Möglichkeiten habe seine Familie die Operation nicht bezahlen können. Erst 20 Monate später habe er sich wieder vorstellen können.
Hierbei sei festgestellt worden, dass die seinerzeit geplante Folgeoperation wohl erfolgreich verlaufen wäre. Nunmehr müsse man erneut diagnostizieren. Nicolai erzählte Marina, dass er teilweise Gefühl in den Beinen habe. Auf eine Operation hoffe er nicht
mehr. Er verdiene sich jetzt etwas Geld mit Reparaturen. Er bräuchte so dringend Werkzeug, habe aber auch kein Geld, um dieses zu kaufen. Marina versprach ihm, sich darum zu kümmern und informierte mich.
Nach meiner Rückkehr aus Moldau, habe ich den SÜDKURIER gebeten, über diesen Fall zu berichten und öffentlich um Hilfe mit Werkzeugspenden zu bitten. Nicolai repariert Motorsägen und kleinere Elektrogeräte. Er benötigt eigentlich nur einen kompletten Werkzeugsatz, eine Bohrmaschine und Bohrer Sätze. Marina hat sein ruhiges und positives denkendes Wesen sehr beeindruckt.
Über Victor Ungureanu habe ich mich erkundigt, was solche Operationen kosten würden, die heute meist nur noch in Privatkliniken gemacht würden. Hier sei es so, dass, soweit der Patient sich privat in einer Klinik operieren ließe,
der Staat einen geringen Anteil der Kosten übernähme.
Dennoch bleibe eine Restsumme zu begleichen, in der Regel etwa 1400 Euro. Wer das nicht könne, würde eben nicht operiert. Auch hier will ich unsere Spender um Hilfe bitten. Es sollte möglich sein, diese Summe aufzubringen, damit ein 20jähriger junger Mann wenigstens die Chance einer positiven Lebensperspektive hat.
Im April konnten wir dank unserer Spender bereits Werkzeug überbringen.
Ihr Dirk Hartig
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