Silvias Mutter Veronika

Silvias Mutter, Veronika, ist 25 Jahre alt, kann nicht arbeiten, kümmert sich um die Kinder und bekommt nur eine miserable Invaliditätspension, die natürlich nicht ausreicht. Sie selbst ist ohne Gaumen zur Welt gekommen. Sie sollte als Baby mehrmals operiert werden. Die erste Operation wurde gemacht, die zweite, entscheidende Operation, folgte mangels finanzieller Möglichkeiten nicht mehr. Veronikas Mutter ist gestorben, als das Mädchen knapp über zwei Jahre alt war.

Der Vater hat sich um die Gesundheit des Kindes nicht mehr gekümmert, obwohl die Großeltern immer auf die zweite Operation bestanden hatten. Der Vater hat eine andere Frau geheiratet, die für Veronika überhaupt kein Interesse zeigte. Im Gegenteil, später, als das Mädchen älter wurde, hat die Stiefmutter sie regelmäßig geschlagen, so dass sie zu den Großeltern mütterlicherseits fliehen musste. Die Großeltern haben dafür gesorgt, dass sie wenigstens ein Zuhause hatte. Als sie volljährig wurde, hat sie das Elternhaus geerbt. Der Vater hatte sowieso das Elternrecht verloren und sollte das Haus verlassen. Jetzt wohnt er in demselben Dorf, aber Vater und Tochter sprechen kein Wort miteinander.

Die Folge dieser Missachtung ist, dass Veronika sehr schwer spricht. Am Telefon kann man sie kaum verstehen. Sie gibt sich Mühe aber manche Laute sind einfach nicht zu hören. Sogar ihr eigenes Kind, die kleine Silvia, beschwert sich oft, dass sie Mutters Worte einfach nicht versteht. Veronika gibt zu, Silvia müsste schon, in ihrem Alter, richtig sprechen können. Aber wie? Erst mit 3 kann sie in den Kindergarten gehen. Deshalb lässt die Mutter, jeden Tag, das Kind bei den Nachbarn oder Verwandten, damit sie die richtige Sprache hört und lernen kann.

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