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Das Wasserprojekt in Hoginesti

Von dem stellvertretenden Rayonspräsidenten des Kreises CALARASI in Moldau, zu dem wir seit langer Zeit ein vertrauensvolles Verhältnis führen, erhielten wir die Bitte der Gemeinde HOGINESTI, in der Wassernotstand herrscht, auch hier mit einer Tiefbohrung zur kontinuierlichen Wasserversorgung dieser Gemeinde, behilflich zu sein. Waren für das vergangene Jahr 2020 in Moldau insgesamt durch uns 4 neue Wasserprojekte geplant, so kam nur eines zustande, anschließend machte uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Wir werden in diesem Jahr dem Thema Trinkwasser Priorität einräumen!

Im Kalenderjahr 2021 sind nun durch Vorstandsbeschluss insgesamt 5 Wasserprojekte geplant, von denen eines in der Gemeinde Hoginesti am 11. Mai 2021 vertraglich vereinbart und umgehend in Angriff genommen wurde. Zuvor suchten wir die Gemeinde Hoginesti persönlich auf. Der sehr engagierte Bürgermeister Constantin POSTARU, völlig überrascht von unserer Projektzusage, empfing uns sehr freudig und aufgeregt. Er, der sich seit langem Sorge um die Wasserversorgung seiner Ortschaft machte, wollte nicht so recht glauben, dass nun wirklich mit einem Bohrprojekt seine Ortschaft wieder ausreichend mit sauberem Trinkwasser versorgt würde. Gemeinsam suchten wir die geplante Bohrstelle auf. Nach Rücksprache mit dem für uns seit einigen Jahren tätigen Wasserbauingenieur Mihai Moisei, wurde dann der Wasserbauvertrag unterzeichnet. Nur wenige Tage später wurden die entsprechenden Arbeiten durch den Wasserbauingenieur in Angriff genommen. Diese Bohrung wird ein Tiefe von 170 Meter betragen.

Ende Juni 2021 ist die Fertigstellung des Bohrprojektes vorgesehen und wird termingerecht, so wie seit einigen Jahren, durch den Bauingenieur stattfinden. Es freut mich persönlich ungemein, dass es nun seit einem Jahr wieder gelingt, den Wassernotstand, der in vielen moldauischen Gemeinden herrscht, mit Hilfe unserer Spender verringern zu können. Es stellte sich heraus, dass unsere persönliche Anwesenheit vor Ort mit den zuständigen Bürgermeistern diverser Orte, in denen wir weitere Wasserprojekte durchführen werden, von eminenter Bedeutung ist. Behilflich bei den vertraglichen Besprechungen und Vorarbeiten war uns, neben Marina, auch der ehemalige Rayonspräsident der Stadt CALARASI, Sergiu Artene, der sich als heutiger Vize-Rayonsräsident des Gebietes Calarasi, mit großem Elan dem Thema Wasserprojekte widmete. 

Am 27. Juni war es dann soweit. Trotz schwerer Regentage, welche die Bohrarbeiten vollständig zum Erliegen brachten, wurden die gesamte Tiefbrunnenanlage vertragsgemäß rechtzeitig fertiggestellt. Üblicherweise werden Fertigstellungen von Brunnenanlagen in Moldau mit einer Einweihungsfeier, bei der diese durch die lokale Kirche eingesegnet wird, abgehalten. Auch diesmal wurde von dieser Maßnahme nicht abgesehen. Als wir uns der Ortschaft Hoginesti näherten, bemerkten wir, dass ungewöhnlich viele Menschen unterwegs waren. Erst später bekamen wir mit, dass alle dasselbe Ziel wie wir, nämlich diese Feststelle hatten. Trotz der vielen Brunnenanlagen die wir bisher in Moldau erstellt hatten, waren wir von dieser Menschenmenge völlig überrascht. 

Da fließendes Trinkwasser im Moldau einen sehr hohen Stellenwert aufweist, werden solche Brunneneinweihungen in fast übertriebener Art und Weise geehrt. Als offizieller Gast des Staates, fand sich der moldauische Parlamentsabgeordnete einer pro-europäischen Partei, Igor Munteanu, ein. Neben dem Bürgermeister und der gesamten anwesenden Bevölkerung bedankte sich Herr Munteanu sehr erfreut und mit herzlichen Worten für die Hilfe Deutschlands bei der oft ungelösten Wasserproblematik vieler Gemeinden Moldaus. Nach der Einweihungsfeierlichkeit, bei der die Brunnenanlage auch durch den Ortsgeistlichen gesegnet wurde, fand noch ein kleiner Umtrunk im Bürgermeisteramt statt.

Wieder einmal gelang es durch unsere Spender vielen Menschen in Moldau das wichtigste Nahrungsmittel „Trinkwasser“ zur Verfügung stellen zu dürfen, wofür wir, liebe Spender, ihnen allen unseren herzlichen Dank aussprechen möchten. Leider können wir die hierbei empfundene Freude nicht direkt zum Ausdruck bringen. Ereignisse dieser Art, wie Dankesworte der betroffenen Bevölkerung und deren Gestik, oftmals auch unerwartet Tränen, hinterlassen starke und bleibende Eindrücke, die uns in unserer humanitären Arbeit motivieren und bestätigen.  

 

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